Tüftelphase

Bild „500 g Hammer“ (Edi)

Da meine Frau und ich in der Adventszeit 2013 unter anderem auch Spritzgebäck angefertigt hatten, erinnerte ich mich des hierfür verwendeten mechanischen Fleischwolfes. Kurzerhand ging ich in den Vorratskeller, schnappte mir diesen und montierte ihn auf meiner Arbeitsplatte. Den Rohstoff in den Trichter und die Handkurbel angeschmissen. Jack! Es funktionierte. Ich bekam als Ergebnis ein Granulat, etwa in der Form wie ich mir es vorgestellt hatte. Griffig, aber weder zu fein noch zu grob. Euphorisch machte ich mich ans Werk. Im Schweiße meines Angesichtes, die Heizung war längst aus, musste ich mir aber nach circa einer halben Stunde wilder „Kurbelei“, durchgeschwitzt und mit „glühender“ Oberarmmuskulatur eingestehen, dass die gewonnene Menge, ca. 100 Gramm, zwar in Aussehen, Form und Farbe meinen Ansprüchen gerecht wurde, eine auf Menge ausgerichtete Produktion mit dieser Art aber nicht praktikabel war. Enttäuscht gab ich für diesen Abend meine Versuche auf.

Bild „mechanischer Fleischwolf, Schweißband, feuchtes T-Shirt“ (Edi)

Mehrere Abende des Grübelns und der Überlegungen folgten. Der einzig vermeintlich brauchbare Lösungsansatz war, dem Ausgangsprodukt mit einem elektrischen Fleischwolf zu Leibe zu rücken. Gesagt – getan. Dank des Internet war ich drei Tage später stolzer Besitzer eines elektrischen Fleischwolfes. Einwandfrei ließ sich die Maschine im Trockenlauf bedienen. Sie machte sich zwar durch die Geräuschkulisse schon deutlich bemerkbar, aber es war von der Lautstärke her durchaus vertretbar. Kurz entschlossen gab ich eine Portion unseres Rohstoffes in den Fülltrichter und schaltete die Maschine an. Was unmittelbar folgte, war ein ohrenbetäubender Lärm, verbunden mit erkennbar materialaufreibenden Geräuschen, welche nach ca. drei Sekunden Betriebsdauer urplötzlich verstummten. Warum? Die nagelneue Maschine war kaputt! Ich lies für diesen Abend alles so wie es war, machte den Keller zu und ging zu meiner Frau aufs Sofa, um endlich Mal wieder das Fernsehprogramm „genießen“ zu können.

Bild: „Warum hat´s den Antrieb schon wieder zerlegt?“

Diese Thematik beschäftigte mich aber trotzdem weiter. Bereits die Tage darauf verbrachte ich die Abende wieder bei meiner Idee und nicht bei meiner Frau. Diese lies mich geduldig und mit stoischer Ruhe meine Vision verfolgen. Irgendwie musste es doch möglich sein, unseren Rohstoff „klein zu kriegen“.
Bild „orange Schnitzermühle und stochern“; Txt: „So geht´s auch nicht!“ (Edi)
Als nächstes kam unser Pürierstab, welcher eigentlich zur Herstellung unserer Marmelade angeschafft wurde, zum Einsatz. Das rasche Ergebnis war auch akzeptabel. Also erneut „www.internet.juhu“ und einen Standmixer gekauft. So einen mit Ice-crush Funktion. Was von oben (Pürierstab) geht - geht auch von unten. Sofort nach der Lieferung machte ich mich ans Werk. Inzwischen war ich ja vorsichtig geworden und begann mit einer geringen Menge. Das Resultat war gut und brauchbar. Also befüllte ich den Glasbehälter halbvoll, Deckel drauf und startete die Maschine in der Crush-Funktion. Irgendwie hatte ich jedoch bald das Gefühl, dass es „nicht richtig Vorwärts geht“ und schaltete in den Normalbetrieb. Die Maschine lief nun kontinuierlich und gleichmäßig. Jetzt sah das Ganze schon besser aus. Das Material wurde
schnell kleiner und feiner. Ich ging zum Waschbecken um meine Hände abzuspülen, als es auf einmal einen lauten „Knacks“ gab. Ich bemerkte gerade noch, dass der Glasbehälter mehrere Risse hatte, als im nächsten Moment abermals „die Fetzen“ flogen. Der Motor und der Messereinsatz liefen aber unbeirrt weiter. Unser Keller präsentierte sich jetzt aber als Schlachtfeld.

Überall Glassplitter, Granulat, Staub und vor allem ein nicht zuordbarer Gestank hing noch zusätzlich in der Luft. Sofort war mir klar, dass unser Produkt zum einen geruchsbasierend seine Wirkung entfaltet, zum anderen aber nicht zu stark erwärmt werden darf, da ich mir an den Glassplittern beim Aufräumen fast die Finger verbrannt hätte. Weil die nächste Maschine kaputt war, beendete ich für diesen Abend meine Tests.

Bild „Verlassen Keller, Türe halboffen, Kopf tief“ (Edi)

Viele Abende der Internetrecherche folgten, um eine Maschine zu finden, welche für meine Zwecke die nötigen Voraussetzungen mitbrachte. Fündig wurde ich dann in Italien. Das bestellte Gerät brauchte zwar seine Zeit, bis es geliefert wurde, aber die ersten Ergebnisse waren ausbaufähig und bedurften eigentlich nur noch Justierarbeiten an der Maschine.

Bild „500 g Hammer“ (Edi) Da meine Frau und ich in der Adventszeit 2013 unter anderem auch Spritzgebäck angefertigt hatten, erinnerte ich mich des hierfür verwendeten mechanischen Fleischwolfes.... mehr erfahren »
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Tüftelphase

Bild „500 g Hammer“ (Edi)

Da meine Frau und ich in der Adventszeit 2013 unter anderem auch Spritzgebäck angefertigt hatten, erinnerte ich mich des hierfür verwendeten mechanischen Fleischwolfes. Kurzerhand ging ich in den Vorratskeller, schnappte mir diesen und montierte ihn auf meiner Arbeitsplatte. Den Rohstoff in den Trichter und die Handkurbel angeschmissen. Jack! Es funktionierte. Ich bekam als Ergebnis ein Granulat, etwa in der Form wie ich mir es vorgestellt hatte. Griffig, aber weder zu fein noch zu grob. Euphorisch machte ich mich ans Werk. Im Schweiße meines Angesichtes, die Heizung war längst aus, musste ich mir aber nach circa einer halben Stunde wilder „Kurbelei“, durchgeschwitzt und mit „glühender“ Oberarmmuskulatur eingestehen, dass die gewonnene Menge, ca. 100 Gramm, zwar in Aussehen, Form und Farbe meinen Ansprüchen gerecht wurde, eine auf Menge ausgerichtete Produktion mit dieser Art aber nicht praktikabel war. Enttäuscht gab ich für diesen Abend meine Versuche auf.

Bild „mechanischer Fleischwolf, Schweißband, feuchtes T-Shirt“ (Edi)

Mehrere Abende des Grübelns und der Überlegungen folgten. Der einzig vermeintlich brauchbare Lösungsansatz war, dem Ausgangsprodukt mit einem elektrischen Fleischwolf zu Leibe zu rücken. Gesagt – getan. Dank des Internet war ich drei Tage später stolzer Besitzer eines elektrischen Fleischwolfes. Einwandfrei ließ sich die Maschine im Trockenlauf bedienen. Sie machte sich zwar durch die Geräuschkulisse schon deutlich bemerkbar, aber es war von der Lautstärke her durchaus vertretbar. Kurz entschlossen gab ich eine Portion unseres Rohstoffes in den Fülltrichter und schaltete die Maschine an. Was unmittelbar folgte, war ein ohrenbetäubender Lärm, verbunden mit erkennbar materialaufreibenden Geräuschen, welche nach ca. drei Sekunden Betriebsdauer urplötzlich verstummten. Warum? Die nagelneue Maschine war kaputt! Ich lies für diesen Abend alles so wie es war, machte den Keller zu und ging zu meiner Frau aufs Sofa, um endlich Mal wieder das Fernsehprogramm „genießen“ zu können.

Bild: „Warum hat´s den Antrieb schon wieder zerlegt?“

Diese Thematik beschäftigte mich aber trotzdem weiter. Bereits die Tage darauf verbrachte ich die Abende wieder bei meiner Idee und nicht bei meiner Frau. Diese lies mich geduldig und mit stoischer Ruhe meine Vision verfolgen. Irgendwie musste es doch möglich sein, unseren Rohstoff „klein zu kriegen“.
Bild „orange Schnitzermühle und stochern“; Txt: „So geht´s auch nicht!“ (Edi)
Als nächstes kam unser Pürierstab, welcher eigentlich zur Herstellung unserer Marmelade angeschafft wurde, zum Einsatz. Das rasche Ergebnis war auch akzeptabel. Also erneut „www.internet.juhu“ und einen Standmixer gekauft. So einen mit Ice-crush Funktion. Was von oben (Pürierstab) geht - geht auch von unten. Sofort nach der Lieferung machte ich mich ans Werk. Inzwischen war ich ja vorsichtig geworden und begann mit einer geringen Menge. Das Resultat war gut und brauchbar. Also befüllte ich den Glasbehälter halbvoll, Deckel drauf und startete die Maschine in der Crush-Funktion. Irgendwie hatte ich jedoch bald das Gefühl, dass es „nicht richtig Vorwärts geht“ und schaltete in den Normalbetrieb. Die Maschine lief nun kontinuierlich und gleichmäßig. Jetzt sah das Ganze schon besser aus. Das Material wurde
schnell kleiner und feiner. Ich ging zum Waschbecken um meine Hände abzuspülen, als es auf einmal einen lauten „Knacks“ gab. Ich bemerkte gerade noch, dass der Glasbehälter mehrere Risse hatte, als im nächsten Moment abermals „die Fetzen“ flogen. Der Motor und der Messereinsatz liefen aber unbeirrt weiter. Unser Keller präsentierte sich jetzt aber als Schlachtfeld.

Überall Glassplitter, Granulat, Staub und vor allem ein nicht zuordbarer Gestank hing noch zusätzlich in der Luft. Sofort war mir klar, dass unser Produkt zum einen geruchsbasierend seine Wirkung entfaltet, zum anderen aber nicht zu stark erwärmt werden darf, da ich mir an den Glassplittern beim Aufräumen fast die Finger verbrannt hätte. Weil die nächste Maschine kaputt war, beendete ich für diesen Abend meine Tests.

Bild „Verlassen Keller, Türe halboffen, Kopf tief“ (Edi)

Viele Abende der Internetrecherche folgten, um eine Maschine zu finden, welche für meine Zwecke die nötigen Voraussetzungen mitbrachte. Fündig wurde ich dann in Italien. Das bestellte Gerät brauchte zwar seine Zeit, bis es geliefert wurde, aber die ersten Ergebnisse waren ausbaufähig und bedurften eigentlich nur noch Justierarbeiten an der Maschine.

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